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8.5
Es waren ungemütliche Jahre, die Lamb Of God Frontman und Redneck Randy Blythe hinter sich bringen musste. Zwei Jahre nach seinem Freispruch im zähen Prozess um einen verstorbenen Fan bei einer Show in Prag und seinen Erfahrungen im Knast und vor Gericht, scheint das Leid aber halbwegs überwunden. "VII: Sturm und Drang" lautet die vielsagende Parole einer Scheibe, deren Lyrics nicht selten das Erlebte zu verarbeiten scheinen und sowohl in Sachen Atmosphäre, wie auch musikalischer Ausrichtung verständlich düster scheint.
Dass Lamb Of God noch immer eine der besten, eine der konstantesten Bands und neben Devil Drive vielleicht letztendlich einfach die große Nummer eines Genres sind, das zumindest in Europa die ganz große Masse irgendwie nicht mehr so recht begeistern kann, beweisen die Herren aus Richmond einmal mehr eindrücklich. Metal Core waren diese Band im Übrigen nie, Neo Thrash darf man heute aber irgendwie ja auch nicht mehr dazu sagen. Dann nennen wir es eben modernen US Thrash, was die Amis immer noch im Schatten des Erbes von Pantera und frühen Machine Head fabrizieren. Sagenhafte Riffs, brutal fette Grooves und eine dezent moderne Death Metal Schlagseite, liegen auch der neuen LOG zugrunde. Mitunter agieren die Amis durchaus filigran und ohne die ganz großen Wutausbrüche. Vielmehr wirkt das Gesamtwerk konstant erdrückend wuchtig, ausnahmslos düster und natürlich wieder verdammt groovig und genau deshalb verdammt heavy. Lamb Of God agieren auf "VII: Sturm und Drang" vermehrt im Midtempo. Das macht die Sache nicht immer leicht zugänglich, weil im ersten Anblick relativ gleichförmig, am Ende der Reise aber umso intensiver. Es hat ein wenig länger gebraucht, bis mich "VII: Sturm und Drang" trotz seiner unbändigen Energie und all seiner Klasse restlos begeistern konnte. Letztendlich gibt es für die Lamb Of God-Fanschar auf diesem, durchaus als reif zu bezeichnenden Album genügend Höhepunkte. Angefangen vom fetten Einstiegsdoppel "Still Echoes/Erase This" bis zu einem melodischen "Embers", einem hymnischen "512", dem grandiosen "Overlord" oder brachialen Momenten wie "Engage The Fear Machine", ist hier verdammt viel Extraklasse zu finden. Die ganz großen Arschtritte und jene Momente, bei denen man förmlich die Wände hochgehen möchte, fehlen zwar im ersten Augenblick, lässt man "VII: Sturm und Drang" aber seine Zeit zum Reifen, dann wird man von seiner Vielzahl an fetten Riffs und großartigen Leads, von seinen erdrückenden Rhythmen, seinen mehr als amtlichen Melodien und vor Allem seiner durchwegs dichten Atmosphäre geradezu zerfressen. Dazu kommen die rohe Energie, die wütende Aura und eine verdammt humorlose Produktion und letztendlich das Fazit, dass der Virginia-Fünfer hat ein weiteres nahezu überragendes und selbstredend top professionelles Album parat hat, das den Sound von Lamb Of God stilsicher auf das nächste Level hievt. Das Zeug zu einem weiteren Genre-Meilenstein hat "VII: Sturm und Drang" in jedem Fall, auch wenn's mir persönlich die kompromisslose Vollbedienung von "Resolution" (zum Review) vielleicht noch eine Spur besser besorgt hat. So klingt harter, moderner und grooviger Thrash aus den US of A. Ob man ihn nun "New Wave Of American Heavy Metal", NeoThrash oder Extreme-Metal nennen will oder nicht, ist dabei furzegal. Trackliste
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Reviews
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